Letzte Aktualisierung: Samstag, 8. Februar 2020

Was ist VT/CIW

Verfahrenstechnik bzw. Chemieingenieurwesen ist eine übergreifende Ingenieurwissenschaft, die Maschinenbau, Physik und Chemie in sich vereint. In jüngerer Zeit ist das Bio-Ingenieurwesen hinzugekommen.

Die Aufgaben der Chemieingenieure/Verfahrenstechniker sind äußerst vielfältig. Laut der Universität Karlsruhe, an der ich diese Fach studierte, ist es das Ziel des VT-Ingenieurs, die natürlich vorkommenden Stoffe durch physikalische, chemische und biologische Prozesse in
Substanzen mit gewünschten neuen Eigenschaften umzuwandeln. Dies kann im Labor, in der Entwicklung, in der Produktion, im Apparatebau oder in vielen weiteren Bereichen geschehen.

Oft wird der Fachbereich grob in vier Unterbereiche aufgeteilt:
1. die Prozeßtechnik mit dem Apparate- und Anlagenbau (mehr „Verfahrenstechnik“),
2. die Analytik und damit der Laborbereich („manchmal wird hierunter „Chemieingenieurwesen“ im engeren Sinn verstanden),
3. die Umwelttechnik (die sich mit anderen Bereichen wie Siedlungswasserwirtschaft oder Energietechnik überschneidet)  und
4. das Bio-Ingenieurwesen.

Diese Bereiche sind in der Praxis nicht scharf voneinander abgrenzbar, sondern gehen mit großen Überschneidungen ineinander über. Überall treffen wir auch Vertreter anderer Fachbereiche, wie Maschinenbauer, Chemiker oder Bauingenieure, mit denen wir zusammenarbeiten und Synergien erzeugen können. Der Chemieingenieur spricht die Sprache aller dieser Fachbereiche und kann deshalb auch gut als „kommunikatives Bindeglied“ zwischen diesen traditionelleren Fachbereichen fungieren.

Ich möchte in diesem Arbeitskreis vornehmlich den Einsatz der Verfahrenstechnik im Umweltschutz darstellen und möglichst vielen Personen nahebringen.
Mit Exkursionen, Vorträgen und gerne auch Diskussionen will ich zum einen den faszinierenden und vielfältigen Fachbereich bekannter machen und zum anderen die vielfältigen Möglichkeiten aufzeigen, die der technische Umweltschutz für unsere Gesellschaft und für den Erhalt der Natur auf der Erde bietet.

Aktuelle Schwerpunkte sind die Begrenzung des menschenverursachten Klimawandels und der Erhalt der Biodiversität. Beides geht nicht mit (Verfahrens-)Technik allein, doch sie kann einen wichtigen Beitrag liefern, wenn sie entsprechend intelligent und konsequent eingesetzt wird. Abwasserreinigung und Trinkwasseraufbereitung, Recycling von Kunststoffen oder Elektronikschrott, umweltverträgliche Produktionsverfahren („Produktionsintegrierter Umweltschutz“), effiziente Stromerzeugung mit Brennstoffzellen und Kraft-Wärme-Kopplung in Heiz-Kraftwerken sind nur einige Beispiele, wie die Verfahrenstechnik/ das Chemieingenieurwesen den Gedanken des Nachhaltigen Wirtschaftens (Sustainable Development) in konkrete Prozesse und Anlagen umsetzt, zur Schonung der Ressourcen und zur Erhaltung unserer Umwelt und unserer Lebensqualität.

Rolf Ahlers, Bochum, den 15.5.2008
Dr.-Ing. Verfahrenstechnik,
Dipl.-Ing. Chemieingenieurwesen,
Master of Science in Chemical Engineering (USA)
 

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